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Biogas
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Bisher scheitern neue Technologien zur Einsparung von fossilen Brennstoffen an der vorhandenen Infrastruktur.

Solange es an jeder Ecke eine Tankstelle für Benzin gibt, lässt sich eine alternative Brennstofftechnik nur schwer einführen. Der Mensch ist eben ein Gewohnheitstier.

Einen neuen Weg kann dabei das methanhaltige Biogas gehen. Da für Erdgas bereist weitläufige Versorgungsnetze existieren, ist ein vergleichbares Gas leicht über diese Distributionswege zum Verbraucher zu bringen. Erdgas ist im Grunde nämlich sehr altes Biogas.

So ist bereits in Planung mit den riesigen landwirtschaftlichen Flächen der osteuropäischen Staaten, die durch die EU-Erweiterung dann zur Europäischen Union gehören, eine einmalige Chance zu nutzen: Anbauflächen für Biogas gewinnen.

Das Szenario sieht vor, daß auf den Bauernhöfen nicht Nahrungsmittel, sondern Energie produziert wird. Mit einer ersten Pilotanlage in Freiberg wird bereits ein flüssiger Treibstoff aus Biomasse produziert.
meister_buran meinte am 13. Okt, 13:53:
Weitere Vorteile
Im Gegensatz zur heutigen dezentralen Nutzung in sogenannten Hofanlagen (auf einem Bauernhof) würde die Transportmöglichkeit einen entscheidenden Vorteil haben: der Brennstoff kann vom Erzeuger zum Verbraucher gebracht werden.

Was sich banal anhört, ist ein entscheidender Faktor. Solange nur in der näheren Umgebung um den Produzenten das Biogas abgesetzt werden kann, wird es Jahrzente dauern, ein Versorgungsnetz aufzubauen. Ein solches Netz von "Tankstellen" ist aber Voraussetzung, damit es sich als Technologie durchsetzt. Wer würde ein Auto kaufen, das nicht an jeder Ecke aufgetankt werden kann?

Die Logistik ist für fossile Brennstoffe vorhanden. Wenn man diese nun einfach mit einem neuen Brennstoff versieht, ist der Durchbruch geschafft.

Gegenüber anderen alternativen Energieformen hat das Biogas noch einige Vorteile.

Anders als Wasserstoff, der nur bei Minus 250 Grad und unter enormem Druck gelagert werden kann, ist das Biogas bei Minus 33 Grad flüssig und in gängigen Gasflaschen und Tankwagen zu transportieren.

Dabei würden die Transporter mit Biogas angetrieben werden. Heute wird ein Tanker und die Tankwagen auf dem Land von fossilen Brennstoffen angetrieben, es wird also fossiler Brennstoff verbrannt, um den Brennstoff zu transportieren. Vorhandene Versorgungsnetze für Erdgas könnten es ermöglichen verlustfrei in große Städte zu liefern und erst dann an Tankstellen zu verteilen.

Die "Energieausbeute" ist bahnbrechend. Im Grunde ist eine Pflanze bzw. ihre Biomasse als Rohstoff nichts anderes als "geronnenes" Sonnenlicht. Setzt man nun den Energieertrag von gängigen Solarzellen (Strom) und -kollektoren (Wärme) ins Verhältnis zur Biogasgewinnung, so ist das Biogas unschlagbar: am Ende des Prozesses hat man mittels einer Pflanze mehr Energie gewonnen als auf der vergleichbaren Fläche mit den oben beschriebenen Solartechniken. Die Natur machts eben doch am Besten. Viele vergessen auch immer wieder, welche (meist fossile)Energie notwendig ist, um einen Solarkollektor zu bauen und bis zum Betriebsplatz (Hausdach) zu bringen. Als Faustformel gilt: die ersten zwei Jahre an CO2 Einsparung entsprechen in etwa der Menge die für die Produktion und den Transport vorher aufgewendet wurden.

Ich hoffe, der Vorteil kommt so rüber. 
 

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